Die Goldene Gans
Märchenzauber für die Ohren
Es ist nicht das erste Mal, dass in der Edition See-Igel eine Märchenerzählung mit klassischer Musik ergänzt wird – Christian Andersens „Schweinehirt“ etwa oder „Jorinde und Joringel“ von Johann Heinrich Jung-Stilling. Von den Brüdern Grimm ist „Die goldene Gans“ ein ausgezeichnetes Beispiel, wie die von Ute Kleeberg und Uwe Stoffel seit fast 25 Jahren betreute Reihe mit gutem Gespür klassische Musik zu Märchen und anderen, liebevoll erzählten Geschichten die Ohren nicht nur von Kindern für Musik öffnet. Dabei werden der Zauber und die archetypischen Wahrheiten der Märchen von Ute Kleeberg sorgfältig für heutige Zuhörer bearbeitet. Zumal, wenn mit Matthias Brandt ein Erzähler ins Studio geholt wurde, der mit seiner Stimme in jede Rolle schlüpft oder ruhig die Szenen beschreibt. Man meint, sein Augenzwinkern zu hören, wenn die nach den Federn der Gans gierig greifenden Menschen kleben bleiben. Die Musik führt langsam ein, nimmt das Erzählte auf, lässt, im Wechsel mit den Textteilen, Raum, das gerade Gehörte zu überdenken und im Innern nachklingen zu lassen. In derselben Reihe wurde in diesem Herbst noch das Märchen „Brüderchen und Schwesterchen” aufgenommen.
Von Barbara Fröhlich DONAUKURIER 16.12.2013
Die Goldene Gans. Edition Seeigel. Musik von Theodor Kirchner, Erzähler: Michael Brandt. 55 Minuten, 15,50 Euro, ab 6 Jahren.